Bei der Datenrate sind die RAM-Hersteller der aktuellen Entwicklung erneut weit voraus. Zwar ist in vielen Systemen die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers längst kein bedeutender Faktor mehr, so dass viele Anwender kaum noch auf Latenzzeiten achten und auch den Dual-Channel-Betrieb außen vor lassen. Doch kommt im Prozessor eine integrierte Grafikeinheit zum Einsatz, dann wird der Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers doch wieder mehr Beachtung geschenkt.
Kein Wunder, denn die Leistung so manch integrierter Grafik reicht bereits weit in den Midrange-Grafikkarten-Bereich hinein. Beispielsweise die Grafikeinheit des AMD A10-7850K Prozessors. Ihre GPU-Leistung entspricht fast einer Grafikkarte wie der Radeon R7 250, die wiederum eine Speicheranbindung von über 70 GByte/s bietet. Und da in Zukunft die Grafikeinheiten in den Prozessoren noch mehr Leistung mitbringen, dürfte das Thema Arbeitsspeicher wieder interessant werden.
Die Speicherhersteller können diese Entwicklung kaum erwarten, denn ihnen fällt es zunehmend schwerer, sich von der Konkurrenz zu differenzieren. Daher werden bei neuen Speichermodulen nicht nur besondere Merkmale geboten, sondern auch eine höhere Leistungsfähigkeit. Zu den aktuellen Spitzenreitern zählt hierzu der neue ADATA XPG V3. Bei ihm handelt es sich um ein DDR3-3100 Speichermodul (2x 1550 MHz). Damit lässt sich eine Datenrate von bis zu 24,8 GByte/s realisieren. Im Dual-, Triple- und Quad-Channel-Betrieb wären dies theoretisch bis zu 49,6, 74,4 und 99,2 GByte/s.
Bei den Mitbewerbern finden sich zwar schon DDR3-3200 Speichermodule, doch arbeiten diese mit längeren Latenzzeiten, so dass die Leistungs-Unterschiede marginal sein dürften. Auch die zusätzlichen Produktmerkmale, die ADATA seinen Modulen bietet, sind in dieser Leistungsklasse eher normal. Geworben wird mit breiteren Leiterbahnen, die eine geringeren Widerstand und somit einen kühleren Betrieb begünstigen. Ebenso mit einem austauschbaren Kühlkörper, so dass der Anwender die Zweitfarbe seiner Module beeinflussen kann. Und schließlich mit dem Einsatz von hochwertigen Speicherchips.
Eine echte Besonderheit kann ADATA dann aber doch noch bieten. Denn die neuen ADATA XPG V3 werden nicht nur als 4 GByte, sondern auch als 8 GByte Module erhältlich. Bei dieser Kapazität sind leistungsstarke Ausführungen noch rar gesät. Vergleichbares kann bisher nur G.Skill mit seinen DDR3-2933 TridentX bieten. Einen voraussichtlichen Preis oder einen Termin für die tatsächliche Markteinführung konnte ADATA aber bisher nicht nennen.