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Inneres Erscheinungsbild I
Öffnet man das Gehäuse, was im übrigen keine Mühe macht, da die Seitenteile passgenau gefertigt wurden und von jeweils zwei Thumbscrews gehalten werden, dann offenbart sich einem schon das reichhaltige Platzangebot für Laufwerke. Man kann hier gleichzeitig drei 5,25“, acht 3,5“ und zwei 2,5“ Laufwerke einsetzen.
Wie schon zuvor erwähnt, sind dabei die zwei 2,5“ Laufwerks-Einschübe direkt an der Stelle montiert, wo man mittig im Boden einen 120mm Lüfter platzieren kann. Falls man dort einen Lüfter einsetzen will, kann man die 2,5“ Laufwerks-Einschübe auch an eine andere Stelle des Gehäuses versetzen. Doch dafür opfert man fünf seiner acht 3,5“ Laufwerks-Einschübe. Allein schon um für überlange Grafikkarten Platz zu schaffen, muss man vier der acht 3,5“ Laufwerks-Einschübe herausnehmen. Praktisch einen Rahmen der Platz für vier 3,5″ Laufwerke bietet. Fixiert ist dieser mittels eines Klammer-Mechanismus, der sich oben und unten an den anderen Laufwerks-Rahmen festhält. Ist er herausgezogen, muss auch der untere Halte-Mechanismus (ein flaches Kunstsoff-Gestell) herausgeschraubt werden. Nun lässt sich an seiner Stelle der kleine Laufwerks-Rahmen für die 2,5“ Laufwerke festschrauben. Da dieser jedoch von unten mit Thumbscrews befestigt wird, die in den unteren verbliebenen Laufwerks-Rahmen hineinragen, kann man in diesem nicht mehr vier, sondern nur noch drei 3,5“ Laufwerks-Einschübe nutzen. Und so opfert man – wie schon erwähnt – für die Positionsänderung des 2,5″ Laufwerk-Rahmens, fünf der acht 3,5″ Laufwerks-Einschübe.
Wem es jedoch weniger um das Versetzen des 2,5“ Laufwerks-Rahmens geht, sondern mehr darum überlange Grafikkarten zu nutzen, der sollte noch bedenken, dass das Entfernen des oberen 3,5“ Laufwerk-Rahmens nur zusätzlichen Platz für die ersten sechs Kartenslots schafft. Das ist wichtig zu wissen, denn manchmal wird für CrossFire oder SLI auch der siebte Kartenslot benötigt. Noch mehr Platz lässt sich übrigens nicht schaffen. Denn der untere 3,5“ Laufwerks-Rahmen ist an das Gehäuse fest-genietet. Er lässt sich also nicht entfernen. Vielleicht ist es aber auch gar nicht notwendig die Laufwerks-Rahmen herauszunehmen. Denn hier passen auch so schon Grafikkarten mit 277mm langen Platinen hinein. Nimmt man den oberen Laufwerks-Rahmen heraus, passen auch Grafikkarten mit 411mm langen Platinen ins Gehäuse.
An den beiden 3,5“ Laufwerks-Rahmen zeigen sich noch weitere Besonderheiten. Hier finden sich nämlich Halte-Bohrungen für 120mm Lüfter und zwar zwei pro Rahmen (insgesamt vier). Die Festplatten-Rahmen werden ja bereits vorne im Gehäuse von den beiden 140mm Lüftern bedient. Zusätzlich jedoch, kann man ihnen auch dahinter und seitlich jeweils zwei weitere Lüfter spendieren, so dass praktisch beide 3,5″ Laufwerksrahmen von jeweils drei Seiten mit Lüftern eingeschlossen werden. Gemeinsam mit der Lüfterposition im Gehäuse-Boden lassen sich im vorderen unteren Gehäuse-Bereich damit bis zu sieben Lüfter konzentrieren. Dass klingt nach viel bzw. nach zu viel. Doch muss man berücksichtigen, dass es dem Hersteller wohl weniger darum ging das Ostrog Giant in eine Windmaschine zu verwandeln, sondern lediglich darum, dem Anwender möglichst viele Optionen zu eröffnen, um selbst entscheiden zu können, wo und wie er seine Lüfter setzen kann. Behält man diesen Gedanken im Hinterkopf, dann stellt man fest, dass das Ostrog Giant ein äußerst modulares Gehäuse ist, dass sich in vielen Bereichen den Wünschen des Anwenders anpassen lässt.
Für die 3,5“ Laufwerke finden sich beigefügt 16 entkoppelte Laufwerks-Schienen. Zum Laufwerk hin sind sie mittels Gummi-Ring entkoppelt, während sie zum Rahmen hin mit gebogenem Kunststoff eingespannt werden. Die Laufwerke sitzen also fest und ohne Spiel. Bei den oberen 5,25“ Laufwerks-Einschüben präsentiert Enermax auch gleich ein verbessertes Schnellverschluss-System. Früher gab es hier nämlich nur Thumbscrews oder Schnellverschluss-Systeme die gelöst und fixiert werden mussten. Das neue Schnellverschluss-System beim Ostrog Giant muss dagegen nur noch geöffnet werden. Schiebt man nun das Laufwerk von vorne in das Gehäuse, dann verriegelt das Schnellverschluss-System automatisch und das Laufwerk wird gehalten.
Bei den 2,5“ Laufwerks-Einschüben sowie bei den Slot-Blenden bleibt Enermax aber ganz Old-School. Hier werden Laufwerke und Karten mit gewöhnlichen Schrauben gehalten. Eigentlich schade, denn am Ostrog Giant finden sich bereits viele Thumbscrews. So hätte man diese – statt der regulären Schrauben – auch hier verwenden können. Zumindest kann man Enermax anrechnen, dass es sich bei den verwendeten Slot-Blenden nicht um die Billigen zum heraus-brechen handelt, sondern um jene zum heraus-schrauben, die sich bei Bedarf auch wieder einsetzen lassen.