Big-Tower sind normalerweise nicht sehr begehrt. Sie sind regelrechte Platzfresser. Nicht nur in der Höhe sondern auch in der Tiefe sind sie mit durchschnittlich 60cm gut ein Drittel anspruchsvoller, als ein Midi-Tower. Und um die zusätzliche Größe zu stabilisieren, verwenden Hersteller auch zusätzliche Verstrebungen und dickere Materialien. Daher bringt es ein Big-Tower auf durchschnittlich 15 kg Eigengewicht. Das ist 2-3-mal soviel, wie dass eines Midi-Towers. Schlussendlich stehen sie auch gegen den Trend, der kleinere und kompaktere Systeme vorsieht. Daher wirken sie auf viele Anwender unmodern und veraltet.
Zumindest den letzten Punkt möchte Antec mit seinem neuen Antec Signature S10 aus der Welt räumen. Denn der Signature S10 ist ein moderner Big-Tower, der dies auch in seinem Aussehen klar widerspiegeln kann. Tatsächlich kombiniert er modernes mit klassischem, indem er neue Formen mit gebürstetem Aluminium vereint. Dabei dient seine Form nicht nur dem Auge, sondern erfüllt auch einen praktischen Zweck.
Das Gehäuse wurde von Antec in einem drei Kammern-System unterteilt. Ein Grund-Konzept, dass man bereits von Thermaltakes Level10 und Deepcools GamerStorm TriStellar kennt. Doch anders als die Mitbewerber übertreibt es Antec nicht und wagt sich nicht ganz so weit raus aus dem bisherigen Gehäuse-Design. Interessant ist aber dennoch, dass der Frontbereich und das Hauptgehäuse fast komplett voneinander abgetrennt sind. Dies ermöglicht es dem Signature S10, die Zuluft für CPU, Grafik und Netzteil sehr viel direkter einzuführen, statt mit dem Umweg über die Front.
In der Frontpartie bzw. im Frontteil des Gehäuses werden dagegen nur die Laufwerke ausgelagert, die dann auf Wunsch seperat gekühlt werden können. Durch diese Aufteilung besitzt das Signature S10 auch eine viel größere Oberfläche und ermöglicht entsprechend auch mehr Gehäuselüfter ohne sich dabei komplett zu durchlöchern, wie man es von typischen Gaming-Gehäusen her kennt. Trotz abgeschlossener Seitenteile ist das Gehäuse daher auch für Quad-SLI und CrossFire X4 geeignet.
Das Design legt dem Gehäuse aber auch Hürden in den Weg. So ist es ungewöhnlich, dass ein solch großes Gehäuse eine Grafikkartenlänge von “nur” 342mm unterstützt. Damit können zwar nach wie vor alle aktuellen Spiele-Grafikkarten bedient werden (auch die Längste uns bekannte mit 328mm), doch im Hinblick auf die Zukunft, wünschen sich manch Anwender doch etwas mehr Spielraum. Auch für LAN-Parties ist es mit einem Eigengewicht von über 20 kg nicht unbedingt geeignet. Und schließlich ist auch der Preis kein Leichtgewicht. Antec fordert hier stolz einen empfohlenen Verkaufspreis von 549 Euro. Im Handel wird es ab 500 Euro gelistet.