Auch ITX-Systeme glänzen zunehmend mit einer hohen Leistung und wollen entsprechend gut gekühlt werden. Dem will Scythe Rechnung tragen und präsentiert den kleinen Scythe Kodati. Er ist ein CPU-Kühler vornehmlich für ITX-Systeme oder für flache 2HE-Server und verträgt sich wahlweise mit Intel-Systemen (LGA775, LGA1156, LGA1366, LGA1155, LGA1150) wie auch mit AMD-Systemen (AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+).
Kleine CPU-Kühler haben oft das Problem sich gegen extrem preiswerte Boxed-Kühler behaupten zu müssen. Denn um universell einsetzbar zu bleiben, werden Boxed-Kühler sehr klein gefertigt. Darüber hinaus sind sie mittlerweile hochwertig und auf Wunsch auch leise, weshalb sie sich gegen die Markenkonkurrenz nicht zu verstecken brauchen. Um sich also gegen Boxed-Kühler zu behaupten, müssen sich die Hersteller wie Scythe schon was einfallen lassen.
Im Fall des Scythe Kodati versucht man es mit einer geringen Bauhöhe bei gleichzeitig hoher Kühlleistung. Scythe spricht sogar davon, mit dem Kodati Prozessoren mit einer TDP von 65 Watt kühlen zu können. Wenn der Kodati voll aufdrehen darf, dann soll auch eine TDP von 88 Watt kühlbar sein.
Große Worte für einen so kleinen Kühler, der lediglich mit zwei 6mm Heatpipes arbeitet. Doch die versprochene Kühlleistung kann sehr wahrscheinlich erzielt werden. Grund dafür ist der leistungsstarke Lüfter. Denn obwohl es sich hier nur um einen 80x80x10mm Lüfter handelt, entspricht er mit seinen hohen 3.300 UPM vom Luftdurchsatz her fast schon einem typischen 92x92x25mm Lüfter.
Bedauerlicherweise wird er dadurch auch gut hörbar. Er ist PWM reguliert und arbeitet im Idealfall nur bei 8 dB(A). Doch wenn er aufdrehen muss, kommt er auf bis zu 32,5 dB(A). Aber dass ist wohl relativ laut. Betrachtet man sich einen ähnlich hohen Intel-Boxed-Kühler, dann erzielt dieser laut offiziellen Intel-Angaben bei ähnlichen UPMs (3.000 UPM) sogar bis zu 45 dB(A). Und dabei ist dieser Boxed-Kühler nicht für solch hohen TDPs freigegeben.
Doch Lautstärke hin oder her. Der Anwender wird sich dank PWM-Regulierung daran kaum stören, schließlich sollte eine Limitierung über das BIOS/UEFI möglich sein. Tatsächlich dürften sich viele Anwender von kleinen Systemen sogar freuen, dass der Einsatzbereich des Kodati so weit reicht und dass er im Zweifelsfalle auch Extremsituationen abdecken kann.
Im Handel wird der Kodati schon seit zwei Monaten für über 40 Euro gelistet, doch dass scheint nur ein Fehler in einem Großhandels-System zu sein. Denn viele Online-Shops generieren vollautomatisch ein Angebot und einen Endkunden-Preis aus einem Großhandels-System heraus. Wenn also ein Großhändler ein falsches Angebot im System hat, dann streut dies gleich auf mehrere Online-Shops bis es korrigiert wird. Der tatsächliche Kodati wird mit empfohlenen 20,95 Euro nur halb soviel kosten und voraussichtlich auch erst im September in den Handel kommen.