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Fazit
Das Mainboard präsentiert sich allgemein stabil und durchdacht, doch an der Software mangelt es noch deutlich. So kann man sicherlich die Fehler im Handbuch und Rechtschreibfehler im UEFI verzeihen. Auch über blinkende oder nicht-funktionierende Menüs kann der geneigte Early-Adopter hinwegsehen. Ein absolutes No-Go sind jedoch Fehlfunktionen wie die Speicher-Einstellungen, die nicht nur den Übertakter ärgern dürften.
Man merkt dem Gigabyte Z87MX-D3H an, dass es vielleicht etwas vorschnell auf den Markt geworfen wurde. Denn während unseres Tests hat Gigabyte bereits die Revision 1.1 des Z87MX-D3H veröffentlicht. Ein weiteres Indiz eines noch nicht ausgereiften Produktes ist die schnelle Abfolge von neuen UEFI-Versionen auf der Gigabyte-Website, die jedoch auch genau so schnell wieder entfernt werden. Gigabytes Easytune-Software, zum bequemen Überwachen und Einstellen verschiedener Parameter des System, ließ sich überhaupt nicht zur Mitarbeit bewegen. Die Software startet und bleibt dann hängen.
Auf der anderen Seite merkt man dem UEFI aber auch an, dass sich Gigabytes Ingenieure zumindest Gedanken um sinnvolle Features machen. So kann der Benutzer sich auf dem Start-Bildschirm die oft benötigten Funktionen selber aussuchen. Hier bieten sich zum Beispiel Takt- und Spannungs-Einstellungen an.
Getrübt wird dass Bild dann allerdings wieder durch die etwas niedrigere Geschwindigkeit bei den USB- sowie SATA3-Schnittstellen. Eigentlich sollte man von einem neueren Produkt mehr statt weniger Leistung erwarten, doch sofern es nachträglich mit UEFI- und Treiber-Updates noch ausreift, dann sei ihm der geringfügige Leistungs-Einbruch verziehen.
Mit 119 Euro verlangt Gigabyte viel für ein Mainboard mit so vielen Problemen und mit solch einem mageren Lieferumfang. Was hier den Preis in luftige Höhen treibt ist der SLI- und CrossFire-Support. Berücksichtigt man den Umstand, dass insgesamt drei PCIe x16 Slots vorhanden sind, obwohl es sich noch um ein Micro-ATX-Board handelt, dann ist der Preis allerdings recht bescheiden. Eine Kaufempfehlung gibt es von unserer Seite jedoch nicht. Dazu müsste Gigabyte zumindest die dringendsten Probleme bereinigen.
- effektive und flache Kühllösung für den Chipsatz und die Spannungswandler
- 5 onBoard-Lüfteranschlüsse
- drei PCIe x16 Slots
- 14 USB-Ports und -Schnittstellen
- vier Grafik-Ausgänge (VGA, DVI, HDMI, DisplayPort)
- ausfallsicheres Dual-BIOS
- neben RAID 0, 1 und 10 auch RAID 5 Support
- effektive und flache Kühllösung für den Chipsatz und die Spannungsversorgung
- PS2-Anschluss sowie LPT- und COM-Port für alte Hardware
- Speicher-Einstellungen im UEFI funktionieren nicht
- wenig mitgeliefertes Zubehör
- kein Dual-Link DVI
- Standard-Einstellung im UEFI funktioniert nicht für USB3.0-Sticks
- eine zweite PCI Express Steckkarte blockiert den Luftstrom zur Grafikkarte
Update vom 14.12.2013
Nachdem einige Zeit vergangen ist und das UEFI in einer neueren Version aktualisiert wurde, haben wir den Speicherteiler einem erneuten Test unterzogen. Um dabei auch hohe Speichertaktungen zu testen, kommt als Speicher das Kingston HyperX Beast 2x8GB DDR3-2400 Kit zum Einsatz. Windows 7 wird mit AIDA64 v3.20.2600 zum Testen der Speichergeschwindigkeit genutzt und mit CPU-Z wurde verifiziert, ob die ausgewählten Taktraten auch korrekt anliegen. Dies lässt sich nun sowohl im neuen UEFI-Interface, als auch in der klassischen Ansicht bestätigen.
Das Board scheint damit nun auch für Speicher-Übertaktungen gerüstet zu sein. Voraussetzung dafür ist jedoch ein aktuelles UEFI, das man gegebenenfalls selbst einspielen muss.
Hallo Tobi,
RAID ist für die Hersteller noch immer ein Differenzierungsmerkmal und keine Selbstverständlichkeit. Bei Z87-Mainboards ist es fast serienmäßig dabei. Bei den anderen Chipsätzen wird es dagegen seltener (nur jedes zweite Board). Und bei den preiswerten Mainboards spart es sich der Hersteller gleich ganz ein. Ähnliches gilt bei der Anzahl der USB-Anschlüsse. Natürlich sind es trotzdem nur kleine Details, aber für einen Anwender, der zwei Mainboards in die engere Wahl zieht, sind sie möglicherweise das Zünglein an der Waage.
Ganz guter Test. Sehr schön wäre aber auch eine Messung des Stromverbrauchs im Vergleich mit anderen Mainboards. Vermutlich wird aber noch kein anderes Mainboard zum Vergleichstest zur Verfügung stehen?
Beim Fazit muss ich noch eine kleine Kritik loswerden. Zwei Pro-Punkte sind meiner Meinung nach nicht sinnvoll gewählt. “14 USB-Ports und -Schnittstellen” und den RAID-Support sind meiner Meinung nach keine Pros, sondern ganz normale Gegenbeheiten, die alle Boards mit demselben Chipsatz bieten. Daher vielleicht etwas unpassend…
Tobi,
ich hab gerade kein Verbrauchsmessgeraet. In Deutschland kann man sich die einfach bei verschiedenen Stellen ausleihen, hier in den USA leider nicht. Eventuell kann ich mir auf Arbeit eins ausleihen, mal schauen.
Das naechste Review ist in Arbeit: Asrock B85M Pro4 mit Intel 4670k