Synology will scheinbar sein Portfolio überarbeiten. Denn dessen neue NAS entsprechen nicht dem üblichen Synology-Konzept. Für gewöhnlich konzentriert sich der Hersteller auf seine gut entwickelte Software und deren zahllosen und erweiterbaren Funktionen. Bei der Hardware lies man es in der Vergangenheit aber gerne schleifen und verbaute im Vergleich zur Konkurrenz eher leistungsarme Komponenten und kleine Arbeitsspeicher.
Doch die Konkurrenz glänzt nicht nur in Sachen Leistung. Auch in Puncto Funktionen hat man gut aufgeholt und zwingt Synology zum Handeln. Daher bleibt Synology nichts weiter übrig, als ein gründliches Umdenken einzuleiten. Was man nun bei den neuesten Synology NAS wohl auch getan hat.
Ein gutes Beispiel ist die neue DS415+, denn im Vergleich zu ihren Vorgängern bietet Sie mehr als doppelt soviel Prozessorleistung (Quad-Core Atom mit 4x 2,4 GHz) und die doppelte Kapazität an Arbeitsspeicher (2 GByte). Ein weiteres Beispiel ist die ebenfalls aktuell erschienene DS115j. Statt mit einem enormen Leistungsplus punktet sie mit einem Kampfpreis. Sie kostet gleich von Anfang an – erstmalig unter allen DiskStations – unter 100 Euro (ab 90 Euro).
Lange Zeit hat sich Synology weder bei der Leistung erneuerter Produkte so großzügig gezeigt, noch war man je zuvor beim Preis so nachgiebig. Die Konkurrenz scheint diese Entwicklung zu erzwingen. Denn auf der einen Seite gibt es preiswerte NAS bereits ab 40 Euro. Auf der anderen Seite kann man mit kostenfreien Anwendungen – wie FreeNAS, unRAID, NAS4Free, Openfiler und vielen anderen – nahezu jeden ausrangierten PC in eine NAS verwandeln. Es ist daher anzunehmen, dass sich der Druck auf Synology noch weiter steigert.
Die DS415+ ist eine 4er NAS mit zwei GLAN-Ports, drei USB-Anschlüssen (zwei davon USB3.0) und einem eSATA. Sie wird ab 530 Euro gelistet. Die DS115j ist eine einfache 1er NAS mit zwei USB2.0 für besagte 90 Euro. Da hier ein ARM-Prozessor mit nur 800 MHz zum Einsatz kommt, sollte man lieber erste Benchmarks abwarten, bevor man zugreift.