Nachdem kürzlich Samsung neue Enterprise-SSDs präsentiert hat, folgt nun Toshiba mit eigenen Modellen. Dabei zeigt Toshiba, genauso wie bereits Samsung zuvor, eine schreibintensive und eine leseintensive SSD-Serie. Oder anders ausgedrückt, eine Serie die für viele Schreiboperationen optimiert wurde und eine die es nicht ist.
Die beiden Toshiba-Serien liegen in ihrem maximalen Schreibvolumen längst nicht so extrem auseinander, wie die beiden Samsung-Serien. Tatsächlich platzieren sich die Toshiba Serien mitten zwischen die Samsung Modelle, wodurch sich alle vier Serien eigentlich gut ergänzen würden. Um dies besser zu verdeutlichen und weil Samsung und Toshiba mit unterschiedlichen Einheiten arbeiten, um die maximale Schreibleistung zu beziffern, haben wir uns hierzu als gemeinsamen Nenner die TBW pro GByte-Speicherplatz ausgerechnet.
Verwendet man die Samsung 845DC EVO Serie als Ausgangslage, dann besitzt die Toshiba HK3R2 Serie eine fast 3-mal so hohe TBW pro GByte-Speicherplatz. Die Toshiba HK3E2 Serie kommt sogar auf einen 9-mal so hohen Wert. Und die Samsung 845DC Pro ist mit ihrem 3D V-NAND schließlich die Krönung mit einem 30-mal so hohen Wert.
Die maximale Schreibleistung ist recht beachtlich. Sogar für die Samsung 845DC EVO, die trotz ihrer bescheidenen Werte über den meisten Consumer-SSDs rangiert. Betrachtet man sich dann allerdings die Leistungsfähigkeit des SSD-Controllers bzw. die Datenrate dieser SSDs, dann stellt man fest, dass sie zum Wohle der Lebenserwartung mit verringerten Leistungswerten aufwarten.
Im Falle der beiden neuen Toshiba SSDs zeigen sich zwar sehr hohe Datenraten im sequenziellen Schreiben und Lesen, doch wegen der geringen Leistung des SSD-Controllers brechen diese Datenraten erfahrungsgemäß bei anspruchsvollen Aufgaben ein (stark komprimierte Daten, viele kleine Dateien, etc.).
Außerhalb des Serverbereichs sind solche SSDs daher kaum gefragt, zumindest wenn neben der Lebenserwartung auch Preis und Leistung im Fokus stehen. Im Falle der Toshiba SSDs lässt sich dass zwar noch nicht sicher sagen, da ein voraussichtlicher Preis noch nicht bekannt ist, doch dürfte aller Voraussicht nach auch hier ein 2- bis 4-mal höherer Preis, als bei typischen Consumer-SSDs so manch interessierten Privatkunden zermürben.
Interessant bleiben sie allemal, denn sie sind keineswegs nur umgelabelte Consumer-SSDs. Wie man an der Platine der HK3R2 sehen kann, findet sich ein zusätzlicher NAND-Baustein für die Fehlerkorrektur. Darüber hinaus gibt es auch zwei flache Kondensatoren, die bei Stromausfall dafür sorgen, dass der SSD genügend Saft bleibt, um ihren Cache zu leeren bzw. ihren Schreibvorgang ordnungsgemäß abzuschließen.