Der Mugen MAX ist was ganz spezielles, ein Riesenkühler für hohe Ansprüche, der aber auch in sehr kleine Gehäuse passen soll. Es hört sich widersprüchlich an, doch genau dass sind die Vorgaben, die viele Anwender an einen modernen Prozessorkühler stellen. Eine möglichst hohe Kühlleistung, bei sehr begrenzten Platzverhältnissen.
Auf dem ersten Blick mag man es kaum glauben, denn der Mugen MAX arbeitet mit einem 140mm Lüfter, wiegt 720 Gramm und nutzt zur schnellen Abwärmeverteilung sechs 6mm Dual-Heatpipes. Rechnet man die Ausparungen seiner Lamellen heraus, kommt man auf eine tatsächliche Gesamtoberfläche von ca. 0,8 Quadratmetern. Die Bezeichnung „MAX“ verdient er sich also zurecht.
Damit er aber nun auch in kompakte Gehäuse passen kann, hat Scythe die Enden seiner Heatpipes sauber abgeschlossen. Hinzu kommt, dass seine Lamellen sehr niedrig beginnen. Schon zwei Zentimeter über dem Prozessor. So kann er eine große Oberfläche bieten, ohne höher sein zu müssen. Die Gefahr dass er mit hohen Speichermodulen kollidiert, besteht auch nicht. Denn seine Tiefe hat Scythe so kalkuliert, dass sie auf Intel- und AMD-Systemen jeweils die Speichermodule ausspart.
In jedes Gehäuse wird er sicher nicht passen, aber seine Prämisse scheint zu sein, dass er auch in 185mm schmale Midi-Tower und auf allen Mainboards zum Einsatz kommen kann. So zählt er sich zu den Riesenkühlern, bei dem man ein klein wenig bedenkenloser zugreifen kann.
Optimiert wurde er für langsam drehende Lüfter. Das bedeutet höhere Abstände zwischen den Lamellen und einen serienmäßigen Lüfter, der bereits bei 500 UPM seine Arbeit beginnt. Aber auch OC-Anwender kommen nicht zu kurz. Für sie hat Scythe dem Kühler noch einen zweiten Satz Lüfterklemmen mit beigelegt, so dass der Mugen MAX auch einen zweiten Lüfter aufnehmen kann.
Er verträgt sich mit den meisten Desktop-Sockeln (LGA 775/1150/1155/1156/1366/2011 und AMD AM2/AM2+/AM3/AM3+/FM1/FM2) und ist für seine Leistungsklasse mit einem Ladenpreis ab 40 Euro auch noch erschwinglich. Doch leider – wie alle Scythe CPU-Kühler – bietet auch er ein Defizit. Denn auch er besitzt keine Direct-Touch-Heatpipes. Das ist ein Handicap, dass Scythe (trotz ansonsten gut designter Kühlkörper) immer wieder die Performance-Krone kostet.
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