AVM, Devolo und Zyxel haben es bereits letztes Jahr vorgemacht. In diesem Jahr zog TP-Link und nun auch Netgear nach. Gemeint ist die Verdoppelung der theoretischen Datenrate bei einem Powerline-Netzwerk. Waren bis dato nur 600 Mbps möglich, wird nun mittels MIMO (Multiple-Input, Multiple-Output) einfach die Datenrate auf 1200 Mbps verdoppelt.
Der Powerline-Standard (Homeplug AV2) bleibt erhalten, wodurch eine Abwärtskompatibilität nicht nur zu nicht-MIMO-fähigen Homeplug AV2 gewährleistet wird, sondern auch zum älteren Homeplug AV (200 Mbps). Die tatsächlich erzielbare Leistung der Adapter hängt aber von der Leistungsfähigkeit des verwendeten Controllers ab. Daher lässt sich erst durch einen Benchmark-Vergleich sagen, was die viel umworbenen 1200 Mbps wirklich wert sind.
Denn bereits in der Vergangenheit haben viele Hersteller ihre älteren Powerline-Adapter mit 1000 Mbps beworben, obwohl die gleichen Adapter nur mit maximal 600, 500 oder gar nur 200 Mbps arbeiten konnten. Die 1000 Mbps bezogen sich auf die GbLAN-Schnittstelle des Adapters, welche werbewirksam von den Marketing-Leuten aufgegriffen wurde. Doch zur Leistung nur insofern beiträgt, dass sie den einzelnen Adapter nicht auf 100 Mbps (Fast-Ethernet) begrenzt.
Schon seit längerem wünscht sich daher die Powerline-Community eine deutliche Leistungssteigerung, die mit MIMO nun hoffentlich realisiert wird. Das Ganze hat aber auch seinen Preis. Das Netgear Powerline 1200 Kit soll für empfohlene 89 Euro auf den Markt kommen. Das Netgear Powerline 1200 Plus Kit, dass mit integrierter Steckdose geliefert wird, kostet gar 99 Euro. Verglichen mit der Netgear Powerline 500 Serie, sind die neuen Adapter damit bis zu 3-mal teurer.