Kleine PCs sind mittlerweile nichts weltbewegendes. Wenn ein Hersteller einen kleinen PC fertigen will, kürzt er einfach Funktionen und Leistungswerte. Was übrig bleibt, darf sich nach wie vor als PC bezeichnen, auch wenn es dann für viele PC-Aufgaben ungeeignet ist.
Diesem Konzept arbeitet Shuttle entgegen. Seit jeher versucht man eine möglichst hohe Funktion und Leistung zu erhalten und erst an zweiter Stelle das Volumen des PCs zu reduzieren. Das Resultat dieses Bestrebens sind Zwischenschritte und Eigenlösungen, wie man sie aktuell in Form des Shuttle XPC nano NC01U findet.
Die NC01U ist der kleinste PC von Shuttle und erinnert an die Intel NUC. Doch Intels NUC Formfaktor ist auf eine Fläche von 4″ x 4″ (101mm x 101mm) festgelegt und variiert in der Höhe. Leistungsarme NUCs können daher flach gebaut werden, während leistungsstarke NUCs auch gerne mal 50mm hoch anwachsen.
Im Fall des Shuttle XPC nano NC01U hat man dagegen eine feste Größe in Fläche und Höhe festgelegt (141mm x 141mm x 29mm). Sie ist etwas großflächiger, bleibt dafür aber immer niedrig. Selbst leistungsstarke Core i7 Prozessoren kommen damit klar und bieten Anwendern, die diese Lösung fest verbauen wollen, mehr Planungssicherheit. Auch optisch soll es mehr hermachen, denn dank VESA-Halterung können sie auch wesentlich flacher an Monitoren befestigt werden.
Erhältlich wird Shuttles kleiner PC in vier verschiedenen Ausführungen, die sich jeweils durch den verwendeten Prozessor unterscheiden (vom Celeron, Core i3, Core i5 bis hin zum Core i7). Der schwächste Prozessor ist ein 1,5 GHz Dual-Core Celeron, der leistungsstärkste ein Dual-Core i7 mit HyperThreading und 3,0 GHz im Turbo. Die beiden SO-Dimms nehmen bis zu 16 GByte Arbeitsspeicher auf. Er besitzt einen Slot für eine M.2-Karte, allerdings passen nur die kurzen Typ-2242 hinein und können auch nur als SATA-Laufwerk angebunden werden. Zusätzlich dazu besitzt er auch eine Position für 2,5″ SATA-Laufwerke (bis 7mm Bauhöhe).
An Schnittstellen finden sich zwei USB2.0 Ports (mit jeweils 2 Ampere Ladestrom), zwei USB3.0, ein HDMI, ein Mini-DisplayPort, ein GbLAN-Anschluss sowie eine 4-poligen 3,5mm Klinkenbuchse (zur Anbindung eines Headsets). Er verfügt auch über WLAN, dass das neue 802.11ac beherrscht. Sowie über einen SD-Card-Reader, der alle SD-Cards bis hin zu SDXC aufnehmen kann.
Preislich wird es etwas happig. Allein der Barebone soll je nach Prozessor zwischen 167 und 619 Euro kosten. Hinzu kämen noch Kosten für Arbeitsspeicher, Laufwerk und Betriebssystem (sowie für Eingabegeräte und Monitor). Interessant ist der Winzling aber dennoch, denn für nächstes Jahr plant Shuttle einige Erweiterungen, die sich an den NC01U stecken lassen. Dazu zählt zum Beispiel eine Mittelklasse Spiele-Grafik (Radeon R7 M370) oder eine Laufwerks- und Schnittstellen-Erweiterung. Auch für den Industrie-Einsatz können dann noch weitere serielle Schnittstellen nachgerüstet werden.