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Die Installation des Routers zeigt sich sehr durchwachsen und die Wandmontage ist unbefriedigend, so dass der erste Eindruck des ASUS RT-N12 getrübt wird. Doch spätestens wenn man sich die reiche Funktionsvielfalt näher ansieht, dann ist alles wieder verziehen. Vor allem die WLAN-Repeater-Funktion ist sehr mächtig. Denn im Repeater-Modus fungiert das Gerät nicht nur als gewöhnlicher WLAN-Repeater, um ein vorhandenes WLAN zu erweitern, es dient gleichzeitig auch als WLAN-Bridge und bindet alle vier LAN-Anschlüsse – über WLAN – an das bestehende Netzwerk ein.
Der Repeater-Modus ist auch sehr entgegenkommend. Hier muss man lediglich sein vorhandenes WLAN-Netzwerk (SSID) auswählen und den WLAN-Schlüssel eintragen. Genauso, wie man einen Computer an ein WLAN einbindet. Mehr ist nicht zu tun. Der ASUS RT-N12 deaktiviert in diesem Modus automatisch seinen eigenen DHCP-Server, um nicht mit dem bereits vorhandenen DHCP-Server in Konflikt zu geraten. Auch bezieht er vom bestehenden DHCP-Server eine IP-Adresse, um weiterhin (im neuen Subnet) für den Anwender erreichbar und konfigurierbar zu bleiben.
Alternativ zur WLAN-Bridge der Repeater-Funktion bietet der ASUS RT-N12 auch eine WDS-Bridge an. Mit ihr kann er mehrere WLAN-Access-Points (kabellos) miteinander bzw. mit dem Internet verbinden. Das dürfte aber nur für Anwender interessant sein, die noch immer WDS im Einsatz haben und darauf nicht verzichten wollen. Für alle anderen ist WDS uninteressant, da es seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt wird und daher auch keine aktuellen WLAN-Verschlüsselungen beherrscht.
Wahlweise kann der RT-N12 auch selbst als WLAN-Access-Point fungieren. Im Access-Point-Modus wird der RT-N12 per LAN-Kabel mit dem bestehenden Netzwerk verbunden und bindet Computer per WLAN ins Netzwerk ein. Dieser Modus ist damit dem WLAN-Router-Modus sehr ähnlich, doch im Gegensatz zum WLAN-Router-Modus werden alle seine Router-Funktionen (inkl. Firewall und DHCP-Server) deaktiviert, um nicht zu stören.
Sehr erwähnenswert ist auch die Gästenetzwerk-Funktion des ASUS RT-N12. Normalerweise besitzt ein WLAN-Router nur ein WLAN bzw. eine SSID. Beim RT-N12 kann man aber neben der primären WLAN-Einstellung parallel auch drei sekundäre WLAN-Einstellungen vornehmen. Sie besitzen jeweils eine eigene SSID, ein eigenes Zugangskennwort und können sogar eine unterschiedliche Verschlüsselungsmethode einsetzen. Auf Wunsch lässt sich ein Stundenplan definieren, zu denen der jeweilige Gastzugang gültig ist und er lässt sich auch auf das Internet beschränken, sofern man nicht möchte, dass die Gäste Zugriff auf das lokale Netzwerk erhalten.
Auch eine QoS-Funktion wird geboten. Über sie lassen sich Regeln definieren, die nach fünf verschiedenen Prioritätsstufen, bestimmten IP-Adressen, Ports, Protokollen und sogar Transfergrößen gefiltert werden. Interessant ist hier vor allem die Filterung nach Transfergröße, was bei QoS seltener anzutreffen ist. Denn ein gutes und sinnvolles Beispiel für eine Transfergrößen-Filterung ist der Port 80, über den nicht nur Webseiten sondern auch größere Downloads laufen können. Letztere bremsen jedoch unnötigerweise das parallele Laden einer Webseite aus, so dass man mit einer QoS-Regel und der Vorgabe einer Transfergröße, das Laden der (kleineren) Webseite noch vor dem Laden des (größeren) Downloads priorisieren kann. Wer keine Lust hat, selbst Regeln zu definieren, für den bietet ASUS auch einen automatischen Modus an, bei dem eine Reihe von erprobten Standard-Regeln definiert werden.
Weitere nennenswerte Funktionen finden sich in Form einer Kindersicherung (Stundenplan für Internet-Nutzung), Unterstützung für IPTV sowie einer Bereitstellung eines VPN-Servers. Wer sich als Big-Brother aufspielen will, kann auch einzelne URLs oder Schlüsselwörter filtern lassen. Geboten wird auch ein Datenvolumen-Monitor, mit dem man sich das Datenvolumen der letzten 30 Tage oder wahlweise auch den momentanen Datenverkehr (grafisch) in Echtzeit ansehen kann.