Inhaltsverzeichnis
Technik
Ein Blick unter die Motorhaube offenbart eine reichlich volle Platine. Auf der rechten Seite findet sich der Marvell 88i9317, er ist der Festplattencontroller und steuert die Datenzugriffe auf die Platter (bzw. den Platter, ist ja nur einer). Darüber findet sich ein Speicherbaustein. Es ist ein Speicherchip von ESMT mit der Bezeichnung M14D2561616A. Bei ihnen ist Toshiba nicht sehr wählerisch. Daher geschieht es recht häufig, dass man auch mal verschiedene Anbieter innerhalb einer Modellreihe verwendet. Im Fall des ESMT Chips handelt es sich um einen 256Mbit DDR2-Speicher mit 16bit Anbindung und einem Arbeitstakt von 400 MHz. Das sind dann wohl die 32 MByte Zwischenspeicher der Festplatte. Auf der anderen Seite der Platine findet sich ein Chip von Texas Instruments, der TLS2605. Er steuert und überwacht den Elektromotor der Festplatte.
Soweit alles ganz normal. Im Fall des MQ Hybrid Drive kommen aber nun auch noch die SSD-Bestandteile hinzu. Dazu zählt der links unten anzutreffende Toshiba MLC-NAND. Er nimmt eine recht große Fläche ein und lässt sich so für zukünftige Umsetzungen auch einfach durch größere Kapazitäten ersetzen. Im aktuellen Fall muss man sich aber mit 8 GByte begnügen.
Und schließlich wäre da noch der Toshiba-Chip in der Nähe der SATA-Schnittstelle. Bei ihm handelt es sich um den SSD-Controller. Irritierenderweise trägt er zusätzlich noch den Schriftzug LINKAMEDIA, was auf den Hersteller Link-A-Media Devices (LAMD) hinweist. Dabei handelt es sich um einen SoC-Hersteller, der zwar schon seit fast 10 Jahren am Markt ist, doch erst dadurch Bekanntheit erlangte, indem er exklusiv für Corsair SSD-Controller herstellte. Dass sich nun auch LAMD-Chips in Toshiba-Laufwerken einfindet, lässt vermuten, dass die exklusive Partnerschaft zu Corsair wohl nicht mehr besteht, wenngleich die Corsair SSDs nach wie vor auf LAMD-Chips aufsetzen.
Möglicherweise hat Hynix hier seine Finger mit ihm Spiel. 2012 hatte Hynix (SK Hynix) das LAMD Unternehmen gekauft, um seinen eigenen NAND-Speicher gemeinsam mit einem leistungsfähigen SSD-Controller anbieten zu können. Und da Toshiba und Hynix gute Beziehung zueinander pflegen und sogar gemeinsame Entwicklungs- und Forschungsprojekte vorantreiben, sind sie unmittelbar daran interessiert sich gegenseitig zu unterstützen. Was im aktuellen Fall wohl bedeutet, dass man auch gemeinsame Produkte umsetzt. Doch wir schweifen ab.
Was nun von dem LAMD-Chip zu erwarten ist, lässt sich vorab leider nicht sagen. Denn hierbei handelt es sich nicht um den bisher bekannten LAMD LM87800. Zu erkennen ist dies am fehlenden SoC-RAM, der beim LM87800 noch extern realisiert werden musste. Beim vorliegenden SSD-Controller scheint er sich dagegen intern zu befinden. Daher mangelt es uns an Erfahrungs- und Vergleichswerten, auch schweigen sich die Hersteller über Leistungsmerkmale aus. Doch was in ihm steckt, werden uns spätestens ein paar Benchmark-Durchläufe offenbaren.
Der Cache dürfte viel zu klein sein, um solchen Zwecken zu dienen. Ich würde jetzt spekulieren, dass vom Lese-Cache wohl vornehmlich das Pagefile sowie die Temp-Ordner profitieren. Also all jene Dateien, auf die ständig zugegriffen wird. Der Windows-Start sowie die Programm-Starts fallen nicht darunter, weil sie relativ selten durchgeführt werden.
Aber es stimmt schon. Ein paar praxisbezogene Tests wären gut gewesen, selbst wenn sie nur aufgezeigt hätten, dass die SSHD noch sehr nah an der Leistung einer HDD siedelt.
Ich bin gespannt auf die zukünftigen Modelle. Ich denke ab 32-64 GB SSD-Cache könnten die SSHDs den SSDs richtig Konkurrenz machen. Und dann dürften sie auch für den Windows- sowie für die Programm-Starts interessant werden.
Guter Test, viel Side-Infos, aber wie Sonyfreak schon gesagt hat, Real-life tests wären sehr interessant gewesen (wobei da auch klar ist, dass die schwer testbar sind und vielleicht nicht reproduzierbar sind)
but thanks anyway,
lg
Schöner Test! Interessant wäre beispielsweise noch gewesen, wie sich die Hybridplatte beim Windows- oder einem Programmstart auswirkt.