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Kapazität
Die Crucial M500 verspricht 240 GByte und liefert etwas mehr. Nach der NTFS-Formatierung werden 240.054.693.888 Byte sichtbar. Das ist nicht ungewöhnlich. SSDs halten es oft wie reguläre Festplatten und bieten ziemlich genau (und mindestens) die versprochene Speichermenge. Tatsächlich müsste die M500 noch mehr Speicher besitzen, behält sich jedoch die unsichtbaren GByte in einer Spare-Area vor, um die Lebenserwartung des Laufwerks zu steigern. Denn je größer die Spare-Area, desto weniger Umkopier-Vorgänge werden nötig, um für freien Speicher zu Sorgen. Wer seiner SSD was Gutes tun möchte, partitioniert daher nicht den kompletten Speicherbereich, sondern belässt einen Teil unpartioniert, der automatisch der Spare-Area zugewiesen wird.
Leistung
Bei der Leistungsmessung wurde eine kleine Besonderheit des M500 Laufwerks sichtbar. Und zwar konnten wir feststellen, dass die Schreibleistung des Laufwerks sehr stark vom Windows-Schreibcache beeinflusst wird. Das klingt jetzt merkwürdig, daher hier der Versuch es zu erklären.
Um die Leistungsmessung nicht zu verfälschen, schalten wir für gewöhnlich den Windows eigenen Schreibcache aus. Das ist vor allem beim Benchmarken von regulären Festplatten sehr wichtig, um ihre tatsächliche Leistungsfähigkeit und nicht die Leistungsfähigkeit des Schreibcaches zu ermitteln. Macht man dies bei der M500, dann geschieht folgendes: Die Latenz eines Schreibvorgangs steigt extrem an, da Windows scheinbar das Ende des Schreibvorgangs abwartet, bevor es neue Daten schickt (zumindest ist dies der Reim, den wir uns darauf machen). Beim kompletten Beschreiben des Laufwerks liegt dann die durchschnittliche Schreibrate bei ca. 60 MByte/s. Mit aktiviertem Windows-Schreibcache gibt es keinen Leistungseinbruch. Dort steigt die Schreibrate auf ca. 250 MByte/s anhaltende an.
Links mit Windows-Schreibcache. Rechts ohne Windows-Schreibcache.
Gebenchmarkt wird dabei nicht der Schreibcache selbst, sondern tatsächlich nur das Laufwerk. Dies erkennen wir daran, dass beim kompletten Beschreiben des ganzen Laufwerks (240 GByte) die Schreibrate stabil bei ca. 250 MByte/s bleibt. Hätten wir den Schreibcache gebenchmarkt, dann hätte die Schreibleistung (mangels ausreichendem Arbeitsspeicher) irgendwann einbrechen müssen.
Das ist für all jene Anwender wichtig zu wissen, die die M500 als externes Laufwerk einsetzen wollen. Denn für externe Laufwerke ist der Windows-Schreibcache standardmäßig deaktiviert. Auch exotische Betriebssysteme könnten – dank fehlendem Schreibcache – die Leistungsfähigkeit der M500 ausbremsen.
Abgesehen davon gab es jedoch keine Auffälligkeiten. Die 240 GByte M500 liefert gute Leistungswerte. Beim Lesen sowieso. Aber auch beim Schreiben erreicht sie im Praxis-orientierten AS SSD Kopier Benchmark Leistungswerte zwischen 143 bis 205 MByte/s.
Hallo Franz Ganz,
mit zunehmender Größe der Spare-Area nimmt ihr zusätzlicher Nutzen ab. Dennoch gilt: Je größer desto besser. Im Kingston mS200 Artikel wird eine Intel-Studie zitiert, wonach eine Spare-Area von 10% die Lebenserwartung verdoppelt und eine Spare-Area von 40% sie verfünffacht. Allein daran lässt sich sehen, wie viel Umkopierarbeit eine SSD im Hintergrund leistet, von der man als Anwender nichts mitbekommt und die zum Verschleiß beiträgt.
Hinzu kommt, dass diese Studie vermutlich noch zu Zeiten durchgeführt wurde, bei denen die Block-Size sehr viel geringer war (bis 128 Pages), als sie es heute bei der M500 ist (512 Pages). Aktuelle SSDs wie die M500 dürften also noch sehr viel stärker von einer größeren Spare-Area profitieren. Die “perfekte” Spare-Area einer M500 wäre 99,8%. Das bedeutet, erst wenn du nur 0,2% deiner SSD partitionierst und den Rest frei lässt, kannst du ausschließen, dass es zu Umkopierarbeit kommt. Dass ist zwar recht unpraktikabel, aber da hättest du dann maximale Performance und maximale Lebenserwartung.
Jetzt in der Praxis würde ich dir empfehlen, die Spare-Area einfach so groß zu halten, wie es für dich irgendwie möglich ist. Also wenn du zum Beispiel nur 100GB nutzt, dann partitioniere vielleicht 150GB und lass den Rest frei. So hast du dann noch 50GB freien Speicher und deine Spare-Area ist auch recht geräumig. Sollten die 150GB zunehmend voller werden, dann kannst du mit einem Partitionsprogramm, deine Partition schrittweise vergrößern bzw. deine Spare-Area schrittweise verkleinern (mach aber vorher ein Backup deiner Daten). Bis es dazu kommt, profitierst du von der größeren Spare-Area.
Ich habe meine Crucial M500 mit 240 GB für knapp 117 Euro im Januar 2014 gekauft,
zum ähnlichen Preis gibt es jetzt schon die etwas grössere Crucial M550 mit 256 GB für 124 Euro.
Was besonders auffält die ruhe das System hat dadurch sehr gewonnen das keine Systemfestplatte ständig drin rattert
und was mir bei Crucial SSD auch sehr gut gefällt das normale silberne Metalgehäuse endsprechend einer HDD ,
was andere Firmen an Plastikteilen bieten z.b. Sandisk ist sehr unschön.
frankkl
Hallo, wie groß sollte die Spare-Area denn bei dem 250gb Modell sein? Danke für den schönen Artikel.
Hallo frankkl,
im gleichen “Überall” wird sie auch als Nachfolger bezeichnet (z.B. pcg-hardware, hardwareluxx, gizmodo, etc.). Auch Computerbase führt sie (in seinen News) als Nachfolger auf. Doch wie auch immer. Viel wichtiger dürfte sein, wie Crucial selbst das sieht, da nur die wissen, wie lange wir die M500 noch im Laden kaufen können.
Überall war zulesen:
“Das Modell löst die M500 nicht ab, sondern ist als leistungsstarke Ergänzung des Portfolios für das High-End-Segment gedacht.”
Zum beispiel:
http://www.computerbase.de/2014-03/crucial-m550-ssd-1tb-512gb-test-gegen-840-evo/
frankkl
Hallo frankkl,
Crucial selbst spricht aber bei der M550 von der “nächsten Generation”. Das klingt schon ein bisschen, als ob sie die M550 als M500-Nachfolger präsentieren wollen. Mich würde es zumindest nicht wundern, wenn nach Erscheinen der ersten Crucial SATA-Express SSDs, die M500 plötzlich verschwindet, während die M550 weiterhin die Stellung hält.
Die Crucial M550 soll doch überhaupt nicht der Nachfolger der Crucial M500 werden sondern eine höherwertige ergänzung !
Ich habe selber die Crucial M500 mit 240 GB SSD hat meine Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GB HDD Systemfestplatte ersetzt bin sehr zufrieden,
was mich wundert ist das Preis/Leistungsverhältnis und die qualität (mit hochertigen MLC Speicher und Metalgehäuse…).
frankkl