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Mechanisch vs. Elektromechanisch
Beim Kauf hochpreisiger Produkte gerät man oft in einen Dschungel aus irreführenden Bezeichnungen. Das gilt auch für Tastaturen und deren Definition als mechanisch. Denn auch Tastaturen die mit preiswerten Silikonschaltmatten (Rubberdome) arbeiten, können in vielen Fällen als mechanische Tastaturen beworben werden. Nämlich dann, wenn sie eine mechanische Führung oder Scheren-Stabilisierung besitzen, wie man sie beispielsweise von sehr flachen Ausführungen kennt (z.B. bei vielen Notebook-Tastaturen). Aber nicht von ihnen ist die Rede, wenn anspruchsvolle Spieler von mechanischen Tastaturen schwärmen. Viel mehr sind elektromechanische Tastaturen bzw. deren Schalttechnik gemeint. Und genau zu denen darf sich auch Ducky Channels neuestes Modell zählen.
Bevor wir uns jedoch aufmachen die DK9008 Shine 3 Slim zu untersuchen, wollen wir erst noch etwas Theorie pauken. Denn um elektromechanische Tastaturen einzuschätzen, sind nicht nur die Unterschiede zu Rubberdome-Keyboards relevant. Auch die Unterschiede innerhalb der mechanischen Keyboards sind erwähnenswert.
Schalter-Unterschiede
Die Hersteller haben längst erkannt, dass man die Anwender nicht über einen Kamm scheren kann und bieten daher ihre Gaming-Keyboards jeweils mit unterschiedlichen Schaltern an, welche sich in Funktion und Handhabe unterscheiden. Typischerweise kommen bei elektromechanischen Tastaturen die Schalter aus dem Hause Cherry zum Einsatz. Es gibt zwar auch andere Anbieter, doch diese sind entweder für Gaming-Tastaturen nicht relevant oder sie sind so stark an die Cherry-Modelle angelehnt, dass sie oftmals nur als billige Kopie abgetan werden. Wir konzentrieren uns in der folgenden Erläuterung daher nur auf die Cherry-Modelle und haben hierfür auch eine kleine Liste zusammengestellt.
Erfahrenen Anwendern springt in dieser Liste die MX-Grey ins Auge. Obwohl es durchaus interessant wäre diese Schalter in Spielen zu testen, findet man sie leider nicht bei Gaming-Keyboards. Grund dafür ist der hohe Tastenwiderstand. Die Tastatur-Hersteller nehmen an, dass dieser die Reaktionsgeschwindigkeit des Spielers beeinträchtigt oder zumindest zur Ermüdung beiträgt. Daher werden sie bei Gaming-Keyboards gemieden. Wirklich praxisbezogene Tests oder Vergleiche gibt es jedoch nicht, so dass diese Annahme unbewiesen bleibt.
Für Gaming-Zwecke favorisieren die Hersteller stattdessen Schalter mit niedrigem Tastenwiderstand. Diese sind empfindlicher und können mit weniger Kraft betätigt werden, neigen dafür aber auch zu einem unbeabsichtigten Auslösen. Das gilt im Besonderen für Schalter ohne Kontaktrückmeldung, wie man sie von den MX-Red und MX-Black her kennt. Drückt man diese Tasten nur zum Teil, dann lässt sich (ohne Kontrollblick auf den Monitor oder die Tastatur) nicht feststellen, ob die Taste nun betätigt ist oder nicht. Man müsste sie schon komplett durchdrücken, um sich sicher zu sein. Bei allen übrigen Schaltern gibt es dagegen einen fühlbaren Widerstand, der den Auslösepunkt ankündigt. So dass man auch blind spüren kann, wann der Moment kommt, an dem die Taste als gedrückt gilt.
Bei der MX-Blue und MX-Green gibt es darüber hinaus auch eine hörbare Kontaktrückmeldung. Vor 15-20 Jahren verschwanden Tastaturen mit hörbarer Kontaktrückmeldung vom Markt, weil sie als unmodern und laut galten. Seit einigen Jahren feiern sie aber wieder Hochkonjunktur. Das verdanken sie keiner Retro-Welle, sondern viel mehr der Erkenntnis, dass das psycho-haptische Feedback die Kontrolle verbessern kann. Denn je mehr Sinnesorgane beteiligt sind (hören, fühlen, sehen), desto bewusster nehmen wir eine Handlung wahr. Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis sieht es etwas anders aus. Den die fühlbare und die hörbare Kontaktrückmeldung liegt nicht an der gleichen Stelle. Sie folgen kurz nacheinander. Auch gilt das Geräusch als gewöhnungsbedürftig (und laut) und erfordert vom Anwender die Bereitschaft sich dem anzupassen.
Hallo Sputnik,
Sorry für den Denkfehler. Ich hab es korrigiert.
Zitat “So ist zum Beispiel ein Gelb durch Mischen von Grün und Blau leider nicht möglich.”
Soweit ich weiß, wird das auch nie irgendwo möglich sein, denn um GELB zu erzeugen, muss man Grün und ROT mischen…
Hallo Gnaaah,
ich denke der Name wird gerne auf Ducky abgekürzt (auch von Ducky Channel selbst), aber die offizielle Bezeichnung ist “DuckyChannel International Company Limited”.
Bzgl. Lieferbarkeit habe ich einen bekannten Preisvergleich zu Rate gezogen (gh) und er ist nach wie vor der Ansicht, dass nur Caseking diese Produkte lieferbar hat. Da Caseking bei solch neuen Herstellern oftmals auch als Importeur fungiert und andere Händler beliefert, erschien das auch logisch.
Elektromechanische Tastaturen ohne N-Key-Rollover? Really? Vielleicht bin ich voreingenommen, was die Wahl an mechanischen Tastaturen anbelangt und pauschalisiere. Aber ich habe tatsächlich noch nie eine elektromechanische Tastatur ohne N-Key-Rollover erlebt.
Seit wann heisst die Firma nicht mehr “Ducky”, sondern “Ducky Channel”?
Zudem sind die Produkte nicht nur bei Caseking lieferbar, sondern z.B. auch bei getdigital, vgl. hierzu die kurze Diskussion hier: http://ht4u.net/forum/index.php/topic,62255 : Es sind allein die Kombinationen aus Leucht- und Switch-Farbe, die exklusiv gehandelt werden
N-Key-Rollover hat nichts zwingend mit “elektromechanischer” Tastatur zu tun. Kann wie bei anderen Tastaturen vorhanden sein, muss es aber nicht.
Interessant die Hinweise auf Cherry Green und Grey Switches, die mir bisher noch nie unter die Finger gekommen sind.
Dem Teil des Fazits, dass es mehr tenkeyless mechanische Tastaturen geben sollte, muss ich beipflichten.